Artenschutz = Biologische Vielfalt erhalten

Ziele des Vereins

Verein zur Förderung des Artenschutzes und der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft e.V.

Niederwild

Damit sich die Niederwilddichte erholen und auch steigen kann, bedarf es einiger notwendiger Maßnahmen

Unser Vorstand

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„Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“
Albert Einstein

Über unseren Verein

Wer wir sind

Gründungsmitglieder: Wendelin H. Priller, Hauke Hinrichs, Dr. Dr. Julia Hinrichs-Priller, Christoph Priller, Markus Wald, Andreas Martin, Ulla Martin

Auf Initiative der Jägerschaft aus den Revieren Rasdorf IV sowie Kirchberg und Waldhof wurde am
3. August 2020 der Verein Corona-bedingt zunächst mit der gesetzlich geforderten Mindestanzahl von 7 Mitgliedern gegründet.

Die Eintragung in das Vereinsregister erfolgte am 5.11.2020 und am 18.11.2020 wurde dem Verein durch das Finanzamt Fulda für die Zwecke:

  • Naturschutz und Landschaftspflege
  • Umweltschutz
  • Tierschutz

die Anerkennung als gemeinnütziger Verein im Sinne der Abgabenordnung gewährt.
Dem Verein gewährte Mittel sind somit steuerlich als Spenden absetzbar.

Altlandwirt Josef Gerhard erklärt den Vorstandsmitgliedern die Blühfläche (August 2020)

Biodiversität ist für den Rasdorfer „Verein zur Förderung des Artenschutzes und der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft“ nicht nur ein Schlagwort. In der Gemarkung Rasdorf wurden bereits Blühflächen angelegt. Ein Musterbeispiel bietet Senior-Landwirt Josef Gerhard am Burgholz. Auf einem halben Hektar wurde von ihm Saatgut aus dem Programm Lebensraum 1 Hessen aufgebracht. Das Saatgut enthält sowohl Wildkräuter wie „Wilde Malve, Spitzwegerich, Kleiner Wiesenkopf“ als auch Kulturarten, zu denen „Dill, Borretsch oder Sonnenblumen“ zählen. Die Parzelle ist eine seiner drei Blühflächen. Fünf Jahre sollen die Blühflächen gewartet werden. Die Ansaat dient nicht Futterzwecken. Wie das ehemalige Jagdvorstandsmitglied sagt, sei die Artenvielfalt an Pflanzen wichtig für die Artenvielfalt an Insekten und Kleinlebewesen. Auch im Winter seien die Flächen Schutzraum für Tiere, ergänzt Wendelin Priller, Vorsitzender des neuen Artenschutzvereins. Biodiversität sei wichtig, um dem Artenschwund vorzubeugen. Nur dadurch könne die genetische Vielfalt innerhalb der Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme, zu der Wälder, Landschaften und auch Meere gehörten, bewahrt werden. Leider werde das Anlegen von Blühflächen noch nicht ausreichend bezuschusst und Landwirte würden dadurch den Ertragsverlust nicht angemessen ausgeglichen bekommen. Um die Bevölkerung über das Biodiversitätsprojekt zu informieren, wurde an der Blühfläche am Burgholz ein Hinweisschild aufgestellt. So werden auch Wanderer, die den nahen Bildstock besuchen oder den Radweg längs der B 84 benutzen, informiert.

An der Blühfläche am Burgholz stellten (v.r.n.l.) Markus Wald, Josef Gerhard, Ulla Martin und Wendelin H. Priller ein Informationsschild auf.
An der Blühfläche am Burgholz stellten (v.r.n.l.) Markus Wald, Josef Gerhard, Ulla Martin und Wendelin H. Priller ein Informationsschild auf.
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Im April 2021 wurden am Gockehof und Waldhof neue Biodiversitätsflächen angelegt.

Der Verein hat sich die Weiterentwicklung der Biodiversität in der Gemarkung vorgenommen. Am Waldhof wurden weitere Blühflächen angelegt.

Der Vorstand des Vereins informierte sich bei dem Ehepaar Theresia und Eberhard Quinkler-Rudolph, die ihre landwirtschaftlichen Flächen am Waldhof ökologisch bewirtschaften. Theresia Quinkler-Rudolph, die mit ihrem Mann Eberhard Rudolph in Grüsselbach-Felsenkeller ansässig ist, erklärt, dass auf den arrondierten Flächen rund um den Waldhof seit etwa 50 Jahren Landwirtschaft nach biologischen Vorstellungen betrieben werde. Sie führt fort, dass diese Art der Bewirtschaftung seit 30 Jahren anerkannt sei und kontrolliert werde. Dabei gehe es nicht einfach um Weglassen mineralischer Dünger und Spritzmittel, sondern um einen sorgsamen Umgang mit Erde als Träger und Grundlage eines vielfältigen Bodenlebens. Je höher die Artenvielfalt, desto stabiler werde ein Ökosystem, ergänzt Eberhard Rudolph. Gezielte Fruchtfolgen förderten den Humusaufbau. So könnten sich die Pflanzen selbst die Nährstoffe aus dem Boden holen, die sie benötigten. Das Gebiet Waldhof bei Rasdorf biete ein Habitat zur Umsetzung reichhaltiger Flora und Fauna. Der Artenschutzverein werde demnächst in Zusammenarbeit mit dem Unesco-Biosphärenreservat Rhön weitere Projekte durchführen, berichtet dessen Vorsitzender Wendelin Priller.

Ziel sei es die Artenvielfalt als Produktionsziel in Einklang mit einer modernen intensiven Landwirtschaft durch geeignete Fördermaßnahmen zu bringen. Kleine Blühstreifen hätten oft nur eine Alibifunktion, kritisiert Wendelin Priller. Notwendig seien geförderte großflächige Maßnahmen, um einen echten Nutzen für Biodiversität zu bringen.

Ehepaar Quinkler-Rudolph bewirtschaften ihre landwirtschaftlichen Flächen ökologisch und erläutern dem Vereinsvorstand ihre Wirtschaftsform
Gleichzeitig erfolgte die Besichtigung der vom Verein im Frühjahr angelegten Biodiversitätsfläche
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Anschaffung einer Drohne zur Rehkitzrettung

Im Juli wurde durch den Verein eine Drohne mit Wärmebildkamera zur Rehkitzrettung gemäß der Richtlinie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angeschafft.
Die Anschaffung wurde durch das Bundesministerium gefördert. Die nicht unerheblichen zusätzlichen Geldmittel wurden durch die Vereinsmitglieder aufgebracht.

Die Drohne soll zur Frühjahrsmahd 2022 zum Einsatz kommen und Wildtiere vor dem Mähtod retten. Nach Schätzungen der Deutschen Wildtier Stiftung verenden jährlich ca. 100 000 Rehkitze durch den Einsatz der Mähwerke.

Der Verein muss eine sogenannte e-ID beim Luftfahrtbundesamt beantragen und die Drohnenführer müssen einen kleinen Drohnenführerschein nachweisen.

Mit Hilfe der Drohne können Landwirte und Jäger ihren gesetzlichen Verpflichtungen (Tierschutzrecht für den Landwirt und Hegeverpflichtung für den Jäger ) effektiv nachkommen.

Mittlerweile hat sich die Mitgliederzahl auf 20 erhöht.

Rebhuhnprojekt ist Artenschutz

Über das Feldflurprojekt „Rebhuhnschutz im Landkreis Fulda“ referierten Jessica Eifert und Rieke Trittin vom Landkreis Fulda. Eingeladen hatte der Verein zur Förderung des Artenschutzes und der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft e.V. Rasdorf.

Dass Biodiversität und Artenschutz zunehmend zu einem wichtigen Thema werden, zeigte sich an den recht zahlreichen Jägern, Landwirten und Interessierten, die sich in der Gastwirtschaft Stark in Rasdorf eingefunden hatten. Das Rebhuhn stehe seit dem Jahre 2015 auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten, so Jessica Eifert vom Fachdienst Natur und Landschaft. Sie erläuterte Erkennungsmerkmale, Lebensweise und Brutverhalten. Während die geschlüpften Küken fleischliche eiweißhaltige Nahrung bräuchten, seien die erwachsenen Tiere eigentlich Vegetarier. Mit einer Präsentation stellte anschließend Rieke Trittin die Rahmenbedingungen  des Feldflurprojekts vor, das im Jahre 2021 gestartet ist und bis zum Jahr 2025 läuft. Sie hoffe, dass in diesem Zeitraum sich das Bewusstsein so verändere, dass auch ohne Projektstatus der Schutzgedanke einen Stellenwert habe. Ziele seien neben der Öffentlichkeitsarbeit ein standardisiertes Monitoring und besonders die Lebensraumverbesserung. Letztere mache Rebhuhnschutzblühflächen, Maßnahmen auf Ackerland, wie reduzierte Aussaatstärke und Ernteverzicht sowie Staffelmahd und die Erhaltung von Altgras- und erweiterten Saumstreifen notwendig. 

Jessica Eifert, Landkreis Fulda, erläuterte an einem präparierten Rebhuhn Erkennungsmerkmale, Lebensweise und Brutverhalten. Foto: Winfried Möller
Vorstellung des Feldflurprojekts „Rebhuhnschutz“ in Rasdorf (v.l.n.r.) Wendelin Priller, Vorsitzender Artenschutz Rasdorf, Jessica Eifert, Rieke Trittin (beide Landkreis Fulda) und Markus Wald, Schriftführer und Kassenwart Artenschutz Rasdorf. Foto: Winfried Möller

Nur kleinparzellige Blühflächen seien nicht ausreichend. Heckenpflege „unten dicht, oben licht“ und Erhaltung von Obstbaumreihen forderten Kompromisse. Wichtig sei auch mit Hilfe des standardisierten Monitoring durch Kartierbüro, ehrenamtlicher Kartierer oder „ornitho-Naturalist“ die Lebensräume des Rebhuhns zu erfassen und die Veränderung der Population nachzuweisen. Da das Projekt aber erst seit dem Jahr 2021 laufe, könne voraussichtlich erst im Herbst 2022 die Bestandsgröße definiert werden.  Zurzeit würden im Landkreis Fulda 15 Landwirte das Rebhuhnschutzprojekt unterstützen. Sie erhielten eine Maßnahmenentschädigung, deren Höhe sich an der Ertragsstärke orientiere. Nach dem Vortrag ergaben sich unter anderem  Nachfragen nach der Festlegung von Lebensräumen und der vertraglichen Absicherung bei der Projektteilnahme. Dass auch die Gemeindepolitik gefordert sei, kam ebenfalls zur Sprache. Der Rasdorfer Artenschutzverein schlug vor in der Gemarkung Rasdorf eine Maßnahme zur Sicherung der Rebhuhnpopulation an der ehemaligen Grenze, dem sogenannten Grünen Band, durchzuführen. Wendelin Priller stellte gemeinsam mit Markus Wald zu Beginn die Ziele des im Jahre 2020 gegründeten Vereins zur Förderung des Artenschutz und der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft e.V. Rasdorf vor. Jeder könne Mitglied und Mitarbeitender werden, auch wenn er nicht Jäger oder Landwirt sei. Beratung zum Feldflurprojekt erhält man beim Fachdienst Natur und Landschaft des Landkreises Fulda.         

Autor: Winfried Möller

Jäger und Landwirte arbeiten Hand in Hand bei der Rehkitzrettung

Der Schutz von Rehkitzen, Niederwild und Bodenbrütern bei der Grünlandmahd liegt im Interesse der Jäger und Landwirte. Deshalb arbeiten in Rasdorf beide Parteien Hand in Hand. Bei der ersten Wiesenmahd, die in die Brut- und Setzzeit vieler Wildtiere fällt, werden bundesweit jedes Jahr an die hunderttausend Rehkitze getötet.

Der angeborene Drückinstinkt der Tiere hilft zwar vor den natürlichen Feinden aber nicht vor dem Mähwerk der immer größer und schneller werdenden Landmaschinen. Entsprechende Maßnahmen sind erforderlich, um diese enorme Zahl zu verringern. Ein guter Draht zwischen Landwirten, Jägern und Helfern ist der Schlüssel zum Erfolg, um den Mähtod zu stoppen. Neben den herkömmlichen Methoden wie Vergrämung durch Wildscheuchen, akustische Wildretter und Absuche mit Hunden, Mähstrategie und Fahrtgeschwindigkeit hat sich mittlerweile die Tierrettung aus der Luft mit hochtechnisierten Drohnen, die über Wärmebildtechnik und Tageslichtkameras verfügen, etabliert. So können unmittelbar vor der Mahd schnell und gründlich aus einer Höhe von ca. 50 Metern die Wiesen abgesucht werden. Eine solche Drohne hat der Artenschutzverein Rasdorf, in dem sich u.a. ein Großteil der Rasdorfer und Grüsselbacher Jäger zusammengeschlossen hat, angeschafft. Finanziert wurde die Drohne durch eine Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und Spenden der Mitglieder des Vereins.

Die Frühjahrsmahd ist zurzeit in vollem Gange. Bei einem Einsatz auf den Flächen von Landwirt Christian Stieler konnte ein Rehkitz mit Hilfe der Drohne ausfindig gemacht und gerettet werden. Das ist gelebter Tierschutz.

Ulla Martin und Markus Wald bei der Rehkitzsuche
v. l. n. r Markus Wald, Christian Stieler, Andreas Martin
Drohnenpilot Andreas Martin
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Aktuelle Aktivitäten

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Jahresbericht 2022 der Deutschen Wildtier Stiftung

ein ereignisreiches Jahr 2022 liegt hinter uns. Wir haben für unsere heimischen Wildtiere gemeinsam viel erreicht und blicken mit Freude und auch etwas Stolz auf ...
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Mitgliederversammlung 2023

Bericht über die Mitgliederversammlung am 14.03.23 in Rasdorf PDF über die Mitgliederversammlung zum Download PDF: Mitgliederversammlung 2023
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Flächenanlagen im Rahmen des Feldflurprojekts Rebhuhnschutz im Landkreis Fulda

Informationen zur Flächenanlage im Rahmen des Feldflurprojekts Rebhuhnschutz im Landkreis Fulda. FD 7500 – Natur und Landschaft Frau Eifert PDF des Landkreises Fulda zum Download ...
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Jahresbericht 2021 der Deutschen Wildtier Stiftung

In 2021 rückten durch die Covid-19-Pandemie einmal mehr zwei wesentliche Krisen für die Menschheit in den Hintergrund: die Klima- und die Biodiversitätskrise. Letztere wurde durch ...
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Der Artenschutzverein Rasdorf informiert:

Die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) Charakterpflanze der Rhön Foto: Wendelin H. Priller In dem Naturschutzgebiet „Waldhof-Standorfsberg“ – dessen Schutzzweck u. a. es ist, die artenreichen Kalkmagerrasenbereiche ...
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Der Artenschutzverein Rasdorf informiert:

Der LJV Hessen unterstützt als lokaler Kofinanzierer das Kooperatitionsprojekt „Bunte Biomasse“ „Bunte Biomasse – Ressource für Artenschutz und Landwirtschaft“ ist ein Kooperationsprojekt der Veolia Stiftung, ...
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Termine

„Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.“
Charles Darwin

Ihr Kontakt zu uns

Haben Sie Fragen? Wir sind gerne für Sie da. Füllen Sie einfach das Kontaktformular aus, und wir setzen uns zeitnah mit Ihnen in Verbindung.

1. Vorsitzender

Wendelin H. Priller
Waldhof 1
36169 Rasdorf

 

Telefon: 06651/427

E-Mail: mail@artenschutz-rasdorf.de 

2. Vorsitzender

Andreas Martin

Schriftführer

Markus Wald

Kassenwart

Markus Wald

Beisitzer

Christoph Pralle
Matthias Förster

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