Die Rückkehr der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris)
Foto: Wendelin H. Priller
Fast ausgerottet, erholen sich die Bestände nun wieder. In dem Naturschutzgebiet „Waldhof-Standorfsberg“ gab es im Frühjahr Nachwuchs.
Die Wildkatze war lange Zeit in weiten Teilen Deutschlands nahezu ausgestorben. Intensive Jagd und Lebensraumverlust hatten die Bestände drastisch schrumpfen lassen. Mit dem Aufkommen von Naturschutzstrategien begann jedoch eine Trendwende. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen die Schaffung und der Schutz zusammenhängender Waldgebiete, die Renaturierung von Landschaften sowie die Einrichtung von Wildtierkorridoren, die es den Tieren ermöglichen, sich gefahrlos zwischen verschiedenen Waldgebieten zu bewegen. Sie bevorzugt naturnahe, strukturreiche Laubwälder mit genügend Versteckmöglichkeiten. Eine besonders wichtige Maßnahme im Rahmen des Wildkatzenschutzes ist der Erhalt und die Förderung von Totholz in Wäldern. Totholz – abgestorbene Bäume und Äste, die in Wäldern verbleiben – bildet einen wichtigen Bestandteil des natürlichen Waldes. Es bietet zahlreichen Organismen Lebensraum und Nahrungsquelle, darunter Insekten, Pilze und Mikroorganismen, die wiederum die Bodenqualität verbessern und das Wachstum neuer Pflanzen fördern. Für die Wildkatze ist Totholz besonders wertvoll. Es bietet Verstecke und Schlafplätze. Zudem dient es als Jagdrevier, da es viele Beutetiere anzieht. Untersuchungen belegen, dass Wälder mit einem hohen Anteil an Totholz eine höhere Biodiversität aufweisen und bessere Bedingungen für die Wildkatze bieten.
Im NSG „Waldhof-Standorfsberg“ zeigt sich, dass durch Naturschutz=Artenschutz ein aktiver Beitrag zur Artenvielfalt (Biodiversität) geleistet werden kann.